Maranseier unterscheiden sich nicht nur durch ihre dunkle Farbe von den Eiern anderer Hühnerrassen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal- welches bei der Brut zu berücksichtigen ist- ist die dickere Eischale. Dadurch verlieren die Eier während der Vorbrut weniger Wasser als „normale“ Hühnereier. Idealerweise sollte ein Brutei während der ersten 18 Tage 13 % seines Ausgangsgewichts verlieren. Zuviel Wasserverlust führt zum Vertrocknen der Küken, bei zu geringem Wasserverlust ist die Luftblase im Ei zu klein und das Küken stirbt in den letzten Tagen ab. Der Wasserverlust (= Gewichtsverlust) sollte wie in Abbildung 1 gezeigt aussehen. Hat man eine genaue Waage, kann man den Gewichtsverlust zwischendurch ermitteln. Wichtig ist das Anfangsgewicht (X), daraus berechnet sich dann das ideale Endgewicht (X*0,87) nach der Vorbrut. Ob das Ei am Anfang oder am Ende mehr Wasser verliert spielt dabei keine große Rolle.
Um diesen Wasserverlust zu erreichen, brütet man Hühnereier bei 55 % relativer Luftfeuchtigkeit. Die Marans würden aufgrund Ihrer dickeren Eischale dabei aber zu wenig Wasser verlieren, die Küken sterben möglicherweise sogar am Ende ab, weil die Luftblase zu klein ist. Daher werden Maraneier nur bei 45 % Luftfeuchtigkeit gebrütet.
Die Bruttemperatur ist zwar die gleiche, aufgrund der Eischale und der idealen Luftfeuchtigkeit ist es jedoch nicht ratsam, die Marans mit anderen Rassen gemeinsam zu brüten. Zumindest beeinflusst das die Schlupfrate negativ.
GANZ WICHTIG ist die sehr hohe Luftfeuchtigkeit (>90 %) während des Schlupfs, also ab dem 18. Tag bis die Küken aus dem Ei kommen. Während des Schlupfs den Brutautomaten keinesfalls öffnen!!!
Übrigens: durch die dicke Einschale lassen sich Maraneier deutlich länger lagern als herkömmliche Hühnereier, bei richtiger Lagerung (bei uns 12 °C + 3 x tägliches Wenden) lageren wir unsere Bruteier bis zu 3 Wochen, ohne dass negative Effekte beim Schlupf zu beobachten sind.
Wichtig ist allerdings, dass die Eier nach dem Transport 24 h ruhen bevor sie in den Inkubator kommen.